Interaktion mit der Matrix
Alle diese Überlegungen führten auch dazu, sich mit dem interaktiven Aspekt des Remote Viewimng zu befassen. Es gab früher schon Andeutungen über eine „Stufe 7“ und ich hatte schon in den ersten Jahren Begegnungen damit gehabt. Nach meinen Erfahrungen war es zwingend, den Viewer nicht nur als Rezipienten zu betrachten, sondern auch den Aspekt, dass er wie alle anderen Personen auch Informationen in die Matrix hinauflädt.
Ich verzichtete jedoch zunächst darauf, hier zuviel an Informationen anzubieten und auch bestimmte, nicht existierende Grenzen zu diskutieren. Auch solche Themen wie eine Psychotherapie durch RV – 1998 schon bei meiner Frau ausprobiert, nachdem ihr Lieblingskater überfahren worden war, beließ ich zunächst im Schrank. (Erst vor wenigen Jahren gab es hier, auch durch befreundete Viewer angeregt, eine weitere Entwicklung.)
Auf jeden Fall setzte ich mich 2002 mit anderen Protokollen auseinander, fand aber beim Abgleich damit heraus, dass das CRV-Protokoll von Ingo Swann in allen Fällen überlegen war. Diese Diskussion fügte ich dann ins Lehrbuch 2 ein. Einige der Werkzeuge anderer Vorgehensweisen waren durchaus interessant und ich dachte, die Leser könnten davon etwas profitieren, wenn sie das eine oder andere ausprobierten.
2003, als der erste überregionale Remote Viewer-Verbund über das Internet ausgerufen wurde, hatte ich genügend Erfahrung mit Lernenden gesammelt, dass ich auch daran gehen konnte, den unübersichtlichen Werkzeugkasten der Stufe 6 zu ordnen.
Einige der Techniken hatten sich auch weiterentwickelt. Zum Beispiel fand ich heraus, dass man mit einem Zielgebiet oder einem Informationscluster darin so umgehen konnte wie im richtigen Leben mit einer Person. Natürlich ist zum Beispiel ein Tisch keine Person, aber das Gehirn hat die Form der Unterhaltung, also die Technik der Befragung und Beantwortung so sehr als Vorgehensweise implementiert, dass man ruhig darauf zurückgreifen konnte. Die Versuche, z.B. einen Tisch zu interviewen, waren so erfolgreich, dass ich dieses Werkzeug öfter mal benutzte.
Im Prinzip ist die Rubrik „Topics/Themen“ der Stufe 5 schon so etwas Ähnliches.
Die Ordnung der Werkzeuge nach Herkunft und Nutzen brachte auch mir einen besseren Überblick und einen neuen Spickzettel für intensive Sessions, wenn man mal nicht mehr wusste, was man als Monitor noch anwenden sollte.
Damit konnte man auch die Bewegungsübung, die wir kaum noch in voller Länge durchführten, überarbeiten. Später wurde diese Vorgehensweise durch Ed Dames als X-A/B-Technik veröffentlicht, als er daran ging, auch die Eingangsphase des CRV-Protokolls abzukürzen.
Meine Erfahrungen mit Remote Viewern brachten mich davon aber vollends ab, denn ich merkte, dass dieser kurzgefasste Einstieg den Neulingen einen frühen Erfolg verwehrte. Im Prinzip musste man schon geübt haben, um mit dieser Verkürzung nachhaltig Erfolg zu haben. Eine Begründung dafür fand ich erst Jahre später, als ich mir über die Umschaltprozesse im Gehirn klarer wurde.
Archetypen und Ideogramm
von Manfred Jelinski
In neuer Art der Betrachtung des Protokolls wurden die Archetypen als B-Aspekt in der Stufe 1 nun zu einem Ventil für den Intellekt, der nach der rechtshemisphärischen Tätigkeit des Ideogramm-Abfragens eine Spannung aufbaut, die entladen werden muss. Er braucht die Gelegenheit, sich auch einmal zu äußern. Damit aber verbunden ist die Gefahr, dass die Äußerung falsch ist. Denn der Viewer hat in der Stufe 1 noch keinen sicheren Arbeitsmodus zwischen den Gehirnhälften.
Damit aber ist das amerikanische Modell, das darauf aufbaute, dass man in den Jahren der PSI-Einheit frühzeitig vom Viewer wissen wollte, was im Target los ist, komplett konterkariert. Noch heute lassen amerikanische Trainer ihre Eleven die Archetypen büffeln. Deshalb gibt es am Anfang auch schlechte Ergebnisse, weil das Gehirn an dieser Stelle noch gar nicht in der Lage ist, diese Anforderung zu erfüllen. Natürlich kann man trainieren, hier weitgehend richtig zu liegen, aber es ist nicht wirklich sicher und damit vom Aufwand her verzichtbar.
Archetypen
Mit dieser Interpretation der Informationen aus den Messungen von Haffelder hatten wir nicht nur den amerikanischen Theorieboden verlassen, sondern die Ergebnisse der Trainees verbesserten sich schlagartig. Erste Sessions führten zu Ergebnissen, wie sie früher erst von sehr erfahrenen Viewern erreicht wurden. Nachdem ich 2000 mein erstes Buch mit diesen Ergebnissen auch an amerikanische Viewer, namentlich Paul Smith geschickt hatte, fand ich ein Jahr später ziemlich plötzlich die Theorie der beiden Hemisphären auf deren Internetseiten und in den danach erschienenen Büchern. Ich will nicht behaupten, diese Amerikaner wären nun plötzlich von deutschen Erkenntnissen erhellt worden. Viel wahrscheinlicher erscheint es mir, dass man es nun für angebracht hielt, die Ergebnisse der Gerhirnforschung öffentlich zu benutzen. Ich gehe mal nicht davon aus, dass man in Amerika diese Zusammenhänge noch nicht erkannt hatte.
Um 2001 war dann auch der Zeitpunkt, wo ich Interessenten sogenannte „Schnuppersessions“ anbot, die regelmäßig höchstes Erstaunen erzielten. Später im ersten Lehrbuch griff ich Gunthers Bezeichnung dafür „Kurz und schmutzig“ wieder auf und auch andere Anbieter übernahmen nun diese Vorgehensweise in ihr Angebot.
Der Paradigmenwechsel in der Betrachtung war, kurz gesagt, dass ich nun gezielt die Möglichkeiten des Organismus betrachtete, besser die Erfordernisse des Viewens umzusetzen.
Beibehalten wurde zum Beispiel ein kurzes Archetypentraining, nun allerdings mit anderem Ziel.
Generell ist festzustellen, dass eher Intellektuelle, also Personen, die im Leben sehr linkshemisphärisch tätig sein, sich auf Remote Viewing einlassen wollen. Menschen, die ohnehin eine niedrigere Barriere zwischen den Gehirnhälften haben, sind an hellsichtige Effekte gewöhnt und haben sich in der medialen Szene organisiert.
Für Verstandesmenschen benötigt man einige Techniken, die ihnen helfen, von der lebenslangen Gewohnheit des Analysierens loszulassen. Das beginnt schon damit, dass sie nicht einmal einen spontanen Krakel zeichnen können. Weil er so sinnlos erscheint.
Also begann ich, die Interessenten durch schnelles Archetypenzeichnen daran zu gewöhnen. Ein Archetypenkrakel hat ja immer noch etwas Sinnvolles.
Des Weiteren musste man bei besonders hartnäckig intellektuell eingestellten Leuten beim Abtasten des Ideogramms beständig divergente Vorschläge machen. Damit wurde ihre Entscheidungsgewohnheit bedient, auch wenn sie nicht wissen konnten, was sie da gerade entschieden. Aber immerhin mussten sie die Eindrücke nicht selbst generieren.
Als wichtigste Antipoden benutzte ich:
Hart – weich
Groß – klein
Hell – dunkel
Hoch – niedrig (Vorsicht: nicht tief, denn das ist sozusagen unter Normalniveau!)
Still oder beweglich (Macht es was oder ist es still?)
Selbst hartgesottene Denkmenschen, Computerarbeiter und Programmiere konnten so erfahren, wo der „Kick“ liegt.
Selbstverständlich kann man niemandem genau erklären, was er/sie mit der Wahrnehmung machen soll. Die große Unterschiedlichkeit der Menschen zeigt sehr schnell, dass jeder sein eigenes Arbeitskonzept für das Gehirn entwickeln muss. Als Ausbilder muss man eben die entsprechende Situation kontrolliert oft hervorrufen, bis die entsprechenden Schlüsse gezogen wurden.
Das ist auch die Hauptaufgabe eines Trainers, die im Selbststudium aus Büchern kaum erledigt werden kann. Dieses Problem erfahren auch diejenigen, die mit rein medialen Techniken arbeiten, sogenannte „natürliche Medien“. Ihre persönliche Umgangsweise mit der Matrix ist schwerlich auf ein anderes Individuum übertragbar.
All diese Erkenntnisse führten dazu, dass ich bei Beginn der Abfassung von Lehrbüchern wenigstens formale Arbeit leisten musste. Der Leser benötigt ordentlich aufgebaute Zusammenhänge, die auch außerhalb persönlicher Erklärungen nachvollziehbar sind. Dazu gehörte natürlich auch Arbeitsmaterial, Handouts und „Spickzettel“ mit Eselsbrücken.
Erstes Merkblatt für Training 2000, von neueren Ausbildern noch heute gern kopiert.
Das Lehrbuch 1 enthielt deshalb auch eine andere theoretische Herangehensweise und reichte nur bis einschließlich Stufe 3. Schon Lyn Buchanan hatte erkannt, dass es einen Prozess gibt, der, ganz gleich, von welchem Standpunkt man es betrachtet, das Gehirn in den Status versetzt, kontrolliert Daten zu empfangen. So nannte er es die „Eingangsphase“.
Für mich war das ein Zeichen, hier zunächst einen Schnitt für eine Ausbildung zu machen. Grundsätzlich war ich der Ansicht, dass man Remote Viewing über die einzelnen Stufen hinaus begreifen muss. Ich lernte noch: einen Tag Stufe 1, dann einen Tag Stufe 2 und dann ein Tag für Stufe drei. Für eine Art ganzheitliches Begreifen der Methode präsentierte ich den Interessierten von Anfang an die ersten drei Stufen als Einheit. Auch das trug zu sehr schnellen Erfolgen bei und damit auch zur Stärkung der Motivation.
Nach diesem Block haben die Lernenden erstmal „den Kanal voll“ und es half der Gesamtqualität, auf diesem Status zunächst ein paar Wochen zu üben. Das war ja nicht sinnlos, das erzielte ergebnis konnte mit der Targetvorlage verglichen werden.
Natürlich bemerkte ich sehr bald, dass ich über die verwendeten Bilder sehr viel wissen musste, denn die Viewer brachten nicht nur das, was darauf zu sehen war, sondern auch Einzelheiten der Umgebung. Deshalb versuchte ich, soviel Fotos wie möglich aus eigener Produktion zu verwenden. (Glücklicherweise habe ich ein sehr großes Archiv von eigenen Filmen und Bildern.)
Im Verlauf der schnell ansteigenden Interessentenzahlen kamen natürlich auch Leute, die sehr schnell auf ferne Zielgebiete einsteigen konnten. Die meisten hätten nie gedacht, dass sie besonders „begabt“ sein sollten, aber mit dieser Methode passierten relativ oft Bilokationen, also Zustände, in denen der Viewer mit der Hauptaufmerksamkeit am Ort des Targets ist und körperlich darauf reagiert. Da sind Zielgebiete wie „Atomexplosion über dem Bikini-Atoll“ (immer noch gern von den Amerikaner verwendet) und „Mensch auf dem Mond“ manchmal ziemlich gefährlich. Denn in solchen Fällen reagiert das vegetative Nervensystem und versucht, den dort wahrnehmbaren Eindrücken entgegen zu wirken. Auf dem Mond führt das beispielsweise zu plötzlicher Hyperventilierung, weil die Lungen ja mit Luft versorgt werden müssen. „Denkt“ das Nervensystem.
Diese Vorfälle können zu ganz bedenklichen körperlichen Zuständen führen, die mich zwangen, über etwas nachzudenlken, was ich später „Herausführung“ nannte. Der Viewer, der hilflos in überwältigenden Eimndrücken zappelt wird mit „so-als-ob“-Aktionen aus dem Zielgebiet und auf die sichere Erde zurückgeführt. Ich hatte diese Technik schon in den 90er Jahren angewandt, nachdem eine Frau beim Target Mars ziemlich körperlich mitgenommen wurde und der Monitor sie lediglich die Session beenden ließ. Sie hing dann noch stundenlang in ihren Eindrücken. (Siehe „Tanz der Dimensionen“, Kapitel 7, „Begegnungen der 5. Art“)
Später fand ich, dass sich namentlich auch Lyn Buchanan mit diesem Problem befasst hatte und eine generelle Prozedur vorgeschlagen hatte, mit der man sich vom Target distanzieren konnte. Er nannte diesen Vorgang „detox“, was soviel wie Entgiftung heißt. Eine Herausführung fand ich allerdings nicht in seinen Publikationen. Auf jeden Fall ging diese Problematik 2003 in die Abfassung des Lehrbuches 2. Teil mit ein, weil besonders in der Stufe 4 noch einmal eine große Gefahr für Bilokationen entstehen kann.
Die erste Session - damals und heute
von Manfred Jelinski
Wenn ich heute die damaligen Ausbildungs-Ergebnisse betrachte, muss ich feststellen, dass sich deren Qualität grundsätzlich von den aktuellen Leistungen unterscheiden. Aus heutiger Sicht sind die „Erfolge“ der ersten Sessions absolut ärmlich zu nennen. Zur Erklärung muss man einwenden, dass aus den vorgenannten Gründen noch immer eine große Vorsicht herrschte, etwas falsch zu machen. Deshalb hielt man sich genau an die amerikanischen Vorgaben. Es gab also zunächst einen langen Vortrag über die Grundlagen der Methode, in dem dargestellt wurde, dass man eigentlich nichts wusste. Man stellte sich den Hellsehprozess als ein „Herunterladen von Informationspaketen aus der Matrix vor, die man im Laufe der Sitzung mit der CRV-Methode entpacken musste.“
Besonders wichtig war den damaligen Ausbildern, dass die Viewer am Anfang bereits RICHTIGE Eindrücke hatten. Natürlich keine Analytischen Überlagerungen, also AULs, sondern Treffer im unscharfen Bereich der Archetypen, weil man auch glaubte, dass sich das Ideogramm aus diesen zusammensetzte und sich überhaupt der Körper des Viewers im Dienste des hellsichtigen „Anfalls“ in solchen Archetypen äußerte. Noch heute wird in Amerika von einigen Ausbildern hartes Archetypen-Trainieren gefordert.
In diesem Sinne sind auch meine eigenen ersten Sessions anzusehen:
Bald jedoch kam ich darauf, dass man sich hier in eine Sackgasse manövriert hatte. Die Konzentration auf das „richtige“ Ideogramm behinderte mich nach den ersten Erfolgen und ich stellte bei den Sessions meiner Frau, die mit mir lernte, fest, dass die Qualität des Ergebnisses sich auch einstellte, wenn die Archetypen am Anfang nicht so genau getroffen wurden. Eine Erklärung ergab sich erst später.
Um aber meinerseits auch nichts verkehrt zu machen, bezeichnete ich auch die Archetypen bei dem Versuch mit unserer Sekretärin Martina noch als „Sprache des Remote Viewing. Das kann man sehr schön noch immer feststellen, weil diese Session für meinen zweiten RV-Film auf Video aufgezeichnet wurde und heute im Netz steht.
Die verschiedenen Besuche bei Günter Haffelder im Institut für Kommunikation und Gehirnforschung in Stuttgart brachten durch die neuen Erklärungen der cerebralen Vorgänge auch Änderungen im Verständnis und dann auch der Performance des Protokolls.
Die Zuordnung von Funktionen zu den Gehirnhälften und die damit verbundenen Schlussfolgerungen erledigten als erstes die „Download-Theorie“.
In der amerikanischen Theorie lädt sich der Viewer mit dem Aufzeichnen des Ideogramms die Daten aus der Matrix herunter, die zu dem angesprochenen Target gehören. Durch die Benutzung des Protokolls sollten sie „entpackt“ werden. Später dann sollte man noch mehr Datenpakete an einer „Signallinie“ entlang empfangen.
De facto allerdings scheint es so zu sein, als würde man sich beständig um Kontakt zur Matrix bemühen. Möglicherweise ist die rechte Hemisphäre immer „online“, egal, was man sonst tut. Die Performance der Viewer erscheint wie ein beständiges Ping-Pong-Spiel der linken Hemisphäre mit der rechten. Wenn man es schafft, den Widerstand des Verstandes zu beseitigen, kann man die Informationen auch ins Bewusstsein „herüberholen“ und aufschreiben.
Ich fand diese Vorstellung faszinierend und mir wurde zum ersten Mal klar, dass alle einzelnen Schritte im Protokoll offenbar mehr als eine Funktion hatten.
Neben der offensichtlichen Ordnung der Eindrücke und der von Stufe zu Stufe komplexer werdenden Hinführung zu speziellen Eindrücken enthielt das Protokoll durch den reinen Ablauf auch die Anweisung an den Verstand, sich zu beschäftigen. Und diese Beschäftigung führte gleichzeitig zur Sicherung der Daten und durch den seriellen Aspekt zur immer weiteren Beschäftigung und damit Abschaltung des Verstandes. „Schlafen legen“, wie es Haffelder formulierte. Ich fand es schon etwas pervers, den Verstand mit der eigenen Einstellung zu schlagen.
Zu Beginn meiner Abenteuer mit Remote Viewing machten wir auch noch sicherheitshalber nach Stufe 3 eine Bewegungsübung, um die Signallinie zu verstärken. Wenn man sowieso online ist, ändert sich die Bewertung dieses Werkzeuges. Dann benötigt man es nur noch zur Reparatur, wenn irgendetwas schief geht, der Viewer allzu sehr abgedriftet ist und/oder der Monitor keine Ahnung mehr hat, wo sich der Viewer befindet.
Ich achtete fortan darauf, dass die Viewer in der Stufe 1 mehr taten als nur ein bis zwei Eindrücke abzufordern. Je mehr Tätigkeit, desto mehr Informationen und dadurch mehr Wegdrücken des Verstandes eben durch das Aufschreiben.
Als Beispiel hier zwei Ausfertigungen von Stufe 1, damals und heute. Willkürlich ausgewählte Arbeiten meiner Frau damals und einer heutigen Interessentin. Mehr Infos in Stufe 1 = mehr serielle Leistung des Gehirns = bessere Umschaltung der Wahrnehmung = mehr Erfolg für Beginner.
Für mich gaben die Ergebnisse der neuen Auffassung der Bedeuitung eines Targets Recht.
Das Target wurde nun zum Ankerpunkt für eine navigatorische Vorgehensweise. Man konnte irgendetwas nehmen, was nur entfernt mit dem Target zu tun hatte, wenn man als Monitor die Verbindung dazu kannte. Es kam dann nur darauf an, im Laufe der Session dorthin zu navigieren, wo sich die Lösung befand. Ich verglich das Target dann mit dem Taschentuch eines Gesuchten, das man einem Spürhund vor die Nase hält und ihn dann loslässt.
Die deutsche Variante
von Manfred Jelinski
Was wir heute in Deutschland allgemein benutzen, sieht aus wie das originale CRV-Protokoll von Ingo Swann. Es ist auch weitestgehend identisch – erst beim Kontakt mit allen jenen, die in den letzten Jahren ausgebildet wurden, bemerkt man, dass im Prinzip nur die Grundstruktur stehen geblieben ist – der Umgang damit hat sich aber komplett geändert.
Das ist der seit Einführung 1996 abgelaufenen Zeit zu verdanken – geniale Taten haben Bestand, aber, wie ich gern in Seminaren formuliere, „mit dem fortschreitenden Wissen der letzten 20 Jahren können wir die Funktionen heute viel besser erklären.“ Das Konzept als solches ist optimal, der Umgang damit ist heute nur viel besser und damit auch die Ergebnisse. Das ist in allen anderen Wissensbereichen nicht anders. Häuser sehen heute immer noch so aus wie früher – die Herstellung weist aber deutliche Unterschiede auf und das Innenleben erst recht.
Weil ich ganz von Anfang dabei war, als Remote Viewing von zehn Deutschen aus den USA nach Deutschland gebracht wurde, kann ich die Geschichte der Veränderung berichten. Damit lässt sich sehr viel von der Wirkungsweise verstehen, genau so, wie es mir erging. Mit jedem Schritt steigerte sich das Wissen und die Effizienz.
Im Frühjahr 1984 setzte Ingo Swann nach einigen Diskussionen mit Harold Putthof vom SRI einen Lehrgang in die Welt, der normalen Soldaten Hellsehen beibringen sollte. Damals war der Lehrgang noch auf zwei Jahre veranschlagt und es scheint, als ob Swann die Prozedur währned dieser Ausbildungskurse erst im Detail entwickelte.
Dass es zu dieser Technik kam, ist wohl vorrangig der militärischen Sichtweise, etwas sei gut, wenn man es allen Soldaten beibringen könne, zu verdanken. In der Regel werden Schlachten durch einen guten Allgemeinzustand der Armee gewonnen, nicht durch geniale Einzelkämpfer, so die Doktrin.
Einer der ersten Schüler war Tom McNear. Swann lobte seine Fähigkeiten als „der ist besser als ich!“ Bevor McNear das Remote Vieiwng-Unit verließ, brachte er die Technik 1985 auf 41 Seiten als Memo zu Papier. Diese Aufzeichnung bildete die Grundlage für die ersten zivilen Ausbildungen innerhalb des 1989 von Ed Dames gegründeten Dienstleistungsbetriebes „PSITECH“. Dames war ebenfalls in der ersten Schulungsgruppe von Ingo Swann und sein erster Schüler hieß Courtney Brown.
Dames änderte die Aufzeichnungen von MCNear minimal um und schrieb „PSITECH Proprietary“ auf den Umschlag. Und so kam die Methode nach Deutschland – über die zehn Personen, die sich nach einem Vortrag von Dames anlässlich eines UFO-Kongresses in Düsseldorf im Oktober 1995 entschlossen, diese Methode in Kalifornien zu erlernen.
Ich traf drei davon im Herbst 1996, als sie gerade von diesem Lehrgang zurückgekehrt waren.
Da ich aus der entsprechenden Branche kam, fragte ich: „Könnt ihr das auch vor der Kamera?“, weil ich auf die spontane Idee gekommen war, ein Lehrvideo herzustellen.
Im Dezember 1996 begannen die Dreharbeiten und ich sah zum ersten Mal das Prozedere.
„Sagt mal, warum macht ihr das denn auf Englisch? Das ist doch ein Umweg!“, fragte ich erstaunt.
„Wir begreifen die Wirkungsweise nicht ganz!“, war die Antwort. Deshalb haben wir Angst, den Effekt zu verlieren! In Englisch hat es funktioniert!“
„Aber das ist doch Blödsinn!“ sagte ich empört. (Ja, ich neige gelegentlich zu drastischen Aussprüchen, man möge es nachsehen.) “Der Effekt muss doch ein ganz allgemeiner sein, wenn behauptet wird, dass es jeder kann. Und in der Muttersprache hat man doch alle Feinheiten der Begriffsfindung. Deshalb muss es für Deutsche doch in Deutsch besser gehen als in Englisch!“
Nach einigen Diskussionen setzte sich diese Ansicht durch und Gunther Rattay, einer der drei, übersetzte Anfang 1997 das Manual ins Deutsche. (Wie wir später erfuhren, hatten schon mehrere Anbieter in Amerika, darunter Courtney Brown, dieses Protokoll aus markenrechtlichen Gründen verändert, siehe Lehrbuch 2. Wir setzten uns mit der Vorlage von Ed Dames auseinander, und in der Tat ist hier die geringste Veränderung gegenüber dem Ur-Protokoll feststellbar.)
„Und dann“, fuhr ich fort, weil ich natürlich aus einer ganz anderen Ecke der Betrachtung kam, „dann würde ich das Ganze nicht in einem Rutsch erlernen lassen. Das finde ich zu viel!“
Der Kurs bei Ed Dames umfasste zehn Tage für sechs Stufen mit zwei Ruhetagen. Aus kommerziellen Gründen ist das nachzuvollziehen. Besonders, wenn die Interessenten sehr weit weg wohnen, wollen sie nicht mehrmals anfliegen. (In Ausnahmefällen greifen wir auch heute noch zu dieser Möglichkeit - meist für Personen aus den Alpenländern bieten wir einen Gesamtkurs an.)
Wie die drei zugaben, waren sie tatsächlich nach dem Kursus erschöpft und auch ihre Vorstellung von der Welt wie durch die Mangel gedreht. Nach wiederum einigen Diskussionen stimmten sie der Aufteilung in drei logische Blöcke zu und so erlernte ich zusammen mit meiner damaligen Frau im April 1997 diese Methode schon in diesem Modus.
Selbstverständlich. Manche Menschen sind schon nach zwei Tagen mit komplexen Themen einsetzbar. Aber nur als Viewer. Nun, wird man einwenden, genau das wollte ich doch nur: Viewen!
Das ist richtig und auch wieder nicht. Nach einer Einführung von wenigen Tagen kann man keine Projekte durchführen, sondern nur als willfähriges Werkzeug einem „Meister“ dienen. Und das liegt an der Grundkonstruktion des Gehirns.
Der Ablaufplan von Ingo Swann, den wir noch immer in nur sehr leicht veränderter Art praktizieren, bringt das Gehirn dazu, die Hälfte zu aktivieren, die normalerweise vom Verstand zurückgedrängt wird – die intuitive Hälfte. Weil der Mensch tatsächlich und durch wissenschaftliche Untersuchungen bestätigt, im gleichen Zeitraum nur eine Leistung vollbringen kann, müssen wir uns entscheiden. Verstand oder Intuition?
Handelt man nach dem Verstand, kommt man zwar wunderbar im Alltag klar, hat aber keine extrasensorische Wahrnehmung. Will man „hellsehen“, stört der Verstand.
Die Lösung ist eine Art von Multitasking, indem das Gehirn seine Leistungen sozusagen als Drahtseilakt vollbringt und die Leistung im Prinzip ein Hin- und Herkippeln ist, um länger und mehr Informationen zu erlangen. Dieses Hin- und Herschalten braucht viel Energie und Übung.
Leichter wird es, wenn man die nötigen Vorgänge aufteilt. Eine Person lässt sich mehr auf das Viewen ein, eine andere führt, um die richtigen Fragen zu stellen. Diese nennt man dann „Monitor“. Tief in der Matrix und mit heruntergefahrenem Verstand kann das ein Viewer nicht leisten. (Außer man gibt ihm/ihr sehr einfache Fragen, was aber sehr schnell langweilig wird.) Es hat sich immer wieder gezeigt, dass die wirkliche Arbeit vom Monitor geleistet wird, nämlich einen Weg zu den wirklich wichtigen Informationen in dem kosmischen Informationsspeicher zu finden. Und diese Arbeit will wirklich gelernt sein.
Natürlich gibt es immer wieder Menschen, die „nur mal so ein bisschen viewen“ wollen. Das ist völlig in Ordnung, aber dazu benötigt man keinen besonders ausgebildeten Viewer.
Die RV-Akademie bemüht sich, Leute auszubilden, damit sie den Prozess verstehen und deshalb autark handeln können.
von Manfred Jelinski
Remote Viewer, die erfahren haben, wie genau man eine Zukunft voraussagen kann, erwarten auch bei Sportereignissen und Glücksspielen genau so griffige Voraussagen. Schließlich ist eine Lottozahl auch nur ein Ereignis in der Zukunft.
Ernüchterung droht, wenn Spiele anders verlaufen als vorausgesagt oder der Lottogewinn ausbleibt.
Wie so oft liegt die Tücke im Detail.
Man muss sich ein wenig in den Umgang mit Wahrscheinlichkeiten hineindenken, um zu verstehen, welche Ereignisse leicht vorausgesagt werden können und welche nicht.
Wahrscheinlichkeiten – „oh bitte, jetzt keine Mathematik!“, werden jetzt manche denken. Nun gut, ein wenig gehört dazu, auch Umdenken ist nötig, aber den Begriff der großen oder kleinen Wahrscheinlichkeit gebrauchen wir auch im Alltag.
„Also, dass sie zu ihm zurückkehrt, das halte ich für sehr unwahrscheinlich!“, könnte ein Satz aus einem beliebigen Kaffeeklatsch oder einem Thekengespräch sein. Was ist damit gemeint?
Ganz einfach: Diese Aussage macht klar, dass die Voraussetzungen für eine bestimmte Handlungsentwicklung einfach nicht gegeben sind und schon etwas Außergewöhnliches, das man sich aber nicht vorstellen kann, passieren müsste, damit „sie wieder zu ihm zurückkehrt.“
Jemand, der sich so äußert, setzt voraus, dass es unterschiedliche Möglichkeiten einer Handlungsentwicklung gibt, mit ziemlicher Sicherheit aber nur eine einzige, vorhersagbare, eintreten wird.
Der Atomphysiker würde sagen: Das Universum rechnet sich von Quantenmoment zu Quantenmoment voran und das Ergebnis kann nicht sehr weit von dem jeweiligen Ausgangspunkt sein, es sein denn, es gibt eine Reihe von Störungen, die sich so sammeln, dass ein anderes Ergebnis herauskommt, als angenommen.
Je kleiner ein Ereignis ist, desto weniger Störungen sind nötig, um ein lineares Ergebnis zu verändern.
Nehmen wir Lotto. Eine große Glaskugel enthält 49 Kugeln, von denen sieben der Reihe nach aussortiert werden. Der Glasbehälter wird bewegt, sodass die Kugel durcheinander rollen.
Minimale Unregelmäßigkeiten wie Motorspannung, Reibung und Eingriffsdauer führen dazu, dass das Ergebnis der Ziehung nicht voraussagbar ist. Es kann sein, dass man 12 Millionen Versuche benötigt, damit eine vorher angenommene Auswahl tatsächlich eintritt. Die Wahrscheinlichkeit ist eins zu 12 Millionen. Daran kann der Ausrichter solch einer Wette gut verdienen.
Remote Viewing bezieht in einer Zukunftssicht tatsächlich eine Menge Faktoren mit ein, die dem normalen Betrachter nicht zugänglich sind. Beispielsweise konnten wir das Unglück von Fukushima voraussagen, weil das dazu nötige Seebeben in der Anlage existierte und die seeseitigen Mauern zu niedrig waren.
Eine Vorhersage von Lottozahlen beinhaltet auch einige Variablen, die „gesehen“ werden können. So kommt man auf drei Richtige als relativen Normalzustand. Ein bis zwei weitere Zahlen sind möglich, aber im allgemeinen Wahrscheinlichkeitsfeld schwankend.
Einige Viewer behaupten, dass sie besser wären, weil sie das Ergebnis der tatsächlich eingetroffenen Ziehung viewen würden. Dazu müssen sie aber noch bewirken, dass sie mit ihrem Ergebnis auch tatsächlich in der richtigen Welt (Wahrscheinlichkeit) landen, in der das Ergebnis wahr wird. Das ist eine ganz andere Arbeit.
Ich habe mich mit diesem Thema seit 20 Jahren beschäftigt und kann sagen, dass man tatsächlich Näherungen erreichen kann, die Gewinne abwerfen. Dirk Rödel hat dazu in den Büchern „Die Bar am Ende des Universums“, 2. und 3. Anflug, genaue Vorgehensweisen erarbeitet.
Was Sportereignisse angeht, so besteht hier tatsächlich die Möglichkeit, bestimmende Faktoren einzubeziehen und eine Voraussage zu treffen, die für Außenstehende verblüffend richtig ist. Dass trotzdem nur eine Vorhersagequalität von durchschnittlich 70% erreicht wird, liegt nicht nur daran, dass ein Ball an einem Grasbüschel möglicherweise anders wegspringt. Aus meinen Erfahrungen kann ich sagen, dass ein großer Anteil am Ergebnis auch das Einwirken des Trainers darstellt, der sich spontan entscheiden kann, bei Mannschaftsspielen eine Auswechslung vorzunehmen, die genau den Joker bringt. Wir haben das mehrfach beobachtet. Siehe auch das Buch dazu „Sportwetten mit Remote Viewing“.
Einige Viewer haben sich durch Sportwetten ein Einkommen finanziert, sagten aber auch, dass sie dafür auch einiges tun mussten.
Und leider kann man die 70% Erfolgsquote nicht so gewinnbringend umsetzen, wie es die Zahl verspricht, denn erstens ändern die Wettanbieter beständig die Modalitäten und jedes Mal, wenn man verliert, verliert man alles, was man gesetzt hat.
Bei Aktien ist das ganz anders. Hier muss man lediglich eine Tendenz herausfinden, die zwar durch den Einfluss von sehr vielen Faktoren erreicht wird, wobei aber meist der Ausfall von einigen Bedingungen nicht viel am Ergebnis ändert. Nur ganz wenige „unwahrscheinliche“ Unfälle können hier gegenwirken.
Allerdings benötigt man im Gegensatz zu Lotto vergleichsweise viel Geld, um einen ansehnlichen Gewinn zu machen, weil die prozentuale Marge selten sehr groß ist. Die übliche Gewinnmitnahme liegt wohl bei 10 bis 20 %. Natürlich ist das interessant, wenn die Verzinsung über ein Bankkonto wenig oder nichts bringt.
In den vielen Jahren, in denen ich mich mit diesen Voraussagen beschäftig habe, lernte ich noch weitere Einflüsse kennen, deren Diskussion für einen Artikel zu weit geht. Generell kann man aber sagen, dass es sich unbedingt lohnt, die Session(s) bis Stufe 6 zu betreiben. Die vielfach bemühten Beispiele bis Stufe 3 sind sicher unzulässig ausgewählt, weil der Abschnitt 1-3 nur das Umschalten des Gehirns bewirkt. Es gibt viele Viewer, die in Stufe 3 fein säuberlich getrennt und gleichwertig alle möglichen Ergebnisse anbieten.
von Manfred Jelinski
Die gute Nachricht ist: endlich wurde am IGPP in Freiburg eine Machbarkeitsstudie für Remote Viewing erstelt.
Hierbei geht es um eine erste Untersuchung, ob eine These so signifikante Resultate bringt, dass man es wagen kann, weitere Forschungen damit zu betreiben.
Das Ergebnis ist ermutigend. Es ergaben sich eindeutig signifikante Abweichungen von der Aussage, die erzielten Treffer würden auf Zufall beruhen.
Die schlechte Nachricht ist: es hat in Deutschland 20 Jahre gedauert, bis diese Studie begonnen wurde.
Durchgeführt wurde die Studie von Maximillian Müller, einem unserer Remote Viewing-Akademie-Absolventen während eines Studienaufenthaltes am Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e.V. unter der Aufsicht von Dr. Marc Wittmann. Die komplette Studie ist hier einzusehen: https://www.anomalistik.de/images/pdf/zfa/zfa2017_12_083_mueller_wittmann.pdf
"Ich würde gern mal eine wissenschaftliche Studie durchführen!", sagte der Psychologie-Student Maximilian Müller während seiner RV-Ausbildung an der RVA anlässlich der für ihn als wissenschaftlich orientierten Menschen überzeugenden Ergebnisse. Und wie es so kommt: Der Wunsch ging in Erfüllung. Während seines Praktikums am IGPP wurde er ermuntert, mit einem eigenen Projekt die vorhandenen Möglichkeiten zu nutzen. Es folgte ein intensiver Mailwechsel mit mir als RV-Ausbilder. Das grundsätzliche Problem war nicht nur, die Komplexität des RV-Vorgangs auf ein Labor-Experiment herunterzubrechen (siehe Anmerkungen in seinem Bericht), sondern sich auch innerhalb der Vorgehensweisen des Instituts zu bewegen.
Im gegebenen Fall bedeutete es, dass Arbeitsweisen des Instituts wie z.B. der Ganzfeld-Effekt übernommen werden mussten, obwohl sie im RV-Ablaufplan nicht enthalten sind.
Aufgrund früherer Forschungen zu diesem Thema am IGPP hatte ich die Befürchtung, dass manche dieser Methoden wenn nicht kontraproduktiv, so doch mindestens wirkungslos sein könnten und nur die Aufmersamkeit des Viewer stören würden, weil er länger tätig sein musste.
Erklärung für RV-Kenner: Ganzfeld bezeichnet einen Versuchsaufbau, in dem der Proband halbe Tischtennisbälle auf die Augen gelegt bekommt und mit rotem Licht angestrahlt wird, sodass durch das einheitliche, konturlose Gesichtsfeld das "mentale Rauschen" verringert werden soll. Die Theorie dahinter ist "dass durch den systematischen Reizentzug das Nervensystem einer Versuchsperson bald automatisch – aktiv nach Reizen sucht und damit die Wahrscheinlichkeit steigt, dass auch schwache Stimuli (wie Signale und Botschaften aus dem eigenen Unterbewusstsein) wahrgenommen werden, die gewöhnlich im normalen sinnlichen Input untergehen."
In vielen Versuchen dazu am IGPP gab es tatsächlich "extrasensorische" Ergebnisse", die zeigten, dass das Gehirn nach einer kurzen Zeit der Langeweile beginnt, nach anderen Reizen zu suchen, die über andere Kanäle herein kommen. Der Nachteil dieser Methode zeigte sich in den Ergebnissen: Die im Innern aufsteigenden Bilder beschäftigten sich zwar mit solchen, die in einem Nebenzimmer anderen Probanden dargeboten wurden, aber auch mit solchen, die nur in der gleichen Kiste lagerten und nicht gezeigt wurden. Das Problem war also die Auswahl.
Das kennen Remote Viewer: Das Gehirn benötigt eine genaue Anweisung, womit es sich beschäftigen soll. Man nennt es Targetformulierung und erstellt diese bevor irgend eine Session mit irgendeinem Viewer angefangen wird. Glücklicherweise griff die sozusagen nachträglich in den Versuchaufbau eingeführte Formulierung und die Ergebnisse wurden signifikant und haben letztlich ausgereicht, auch die Mitarbeiter am Para-Institut zu überzeugen. Es folgte die Veröffentlichung in der Zeitschrift für Anomalistik, Band 17 (2017), S. 83–104.
Das Ergenis der Studie wird auch in der Grenzwissen-Szene wohlwollend aufgenommen.
Details zum Versuch, entnommen der Arbeit von Müller/Wittmann (Copyright/Quelle):
Die sechs Targets
Ich spare mir hier den Ablauf des Versuches. Wie man als RVer sehen kann, haben sich die Probanden an das CRV-Protokoll gehalten:
und hier eine Stufe 3 auf die Niagara-Fälle, wie sie typisch ist für Beginner.
Hier noch das Endprodukt der wissenschaftlichen Auswertung. Interessant ist, dass die verschiedenen Bilder unterschiedlich gut erkannt wurden.
Wie man in der Studie lesen kann, bleiben Fragen offen, die aus methodischer Sicht gelöst werden müssen (und in einer nächsten vielleicht auch können), die aber einem ausgebildeten Remote Viewer vielleicht zu haarspaltend vorkommen. Zum einen will man noch jeden Effekt ausschalten der irgendeine direkte Informationsübergabe beinhalten lönnte. Zum anderen muss untersucht werden, welchen Einfluss der Ganzfeld-Versuch tatsächlich auf das Ergebnis hatte.
Was RVer viel mehr interessieren würde, nämlich wie trainierte Probanden abschneiden und wie es sich auswirkt, wenn man Real-Life-Targets nimmt, muss weiterhin in die Zukunft verschoben werden. Es muss auch noch ein methodisches Umdenken im Wissenschaftsbetrieb einsetzen. Ein ganzes Universum lässt sich nicht in einem kleinen gekachelten Raum einsperren.
Insgesamt war es vielleicht ein großer Schritt für die Wissenschaft und wir freuen uns mit Maximilian Müller. Andererseits war es ein kleiner Schritt für RVer.
Aber der Anfang ist gemacht. Against all odds. Bravo!