von Robert Riedzek
In einem weiteren Beispiel geht es wieder darum, mit einem Minimum an Aufwand sein Ziel zu erreichen. Im „Groß & Wahnsinnig“ Konzern hatte sich die Softwareentwicklung verkalkuliert, das Budget war zu Ende und „Groß & Wahnsinnig“ sah die einzige Möglichkeit, durch ein Urteil zu seinen Gunsten in einem Gerichtsverfahren an einen Teil des Geldes zu kommen, dass ihm der Auftraggeber permanent verweigerte.
Die Aufgabe für das BRV-Team bestand darin, zu erkennen welche signifikanten Argumente die gegnerische Partei ins Feld führen würde, um die Forderung abzuschmettern und welche Argumente gut und plausibel für die Forderung von „Groß & Wahnsinnig“ wären, um sein Ziel zu erreichen. Zusätzlich war noch interessant, wie der Vorsitzende Richter die Argumente der beiden Parteien bewerten würde und wie möglicherweise das Urteil aussehen würde.
Wichtig hier war, dass der Termin für das Verfahren bereits feststand und die gegenseitigen Forderungen der beiden Parteien in Form von juristischen Noten bereits ausgetauscht worden waren.
Das BRV-Team fand sehr schnell heraus, dass nur ein bestimmter Teil der von „Groß & Wahnsinnig“ geforderten Summe von Auftraggeber gezahlt werden würde. Dies wurde dem Senior-Management von „Groß & Wahnsinnig mitgeteilt und nach einigen Management-Nachdenk-Runden wurde sich auf eine Größenordnung geeinigt. Damit konnte man ins Rennen gehen.
Ebenso identifizierte das BRV-Team, welche Argumente am besten geeignet waren, die angepeilte Geldsumme auch zu erhalten. So konnte die Zeit für viele unnötige Management-Nachdenk-Runden eingespart werden und der zeitliche Aufwand ließ sich auf die wirklich wichtigen Themen begrenzen, anstatt viele mögliche Themen bearbeiten zu müssen.
Bleibt nur noch zu sagen, dass „Groß & Wahnsinnig“ das gesteckte Ziel erreichte und zur Belohnung der zuständige und verantwortliche „Geschäftsführer“ seinen Weg im Hamsterrad, den die meisten Manager für die Karriereleiter halten, fortsetzten durfte. Wir wünschen von dieser Stelle aus weiterhin viel Erfolg!
Man sollte daraus aber auch nicht die die Schlussfolgerung ziehen, dass mit Remote Viewing alles gerettet wäre. Man kann Situationen nämlich in bestimmten Grenzen durch eigenes Handeln beeinflussen, die die Toleranz des übergeordneten Metasystems zulässt. „Groß & Wahnsinnig“ hätte möglicherweise keinen Cent von Auftraggeber erhalten, wenn deren Entscheider auf der Gesamtforderung bestanden hätten, weil für das übergeordnete Metasystem dieser Zustand nicht existent war oder nur mit hohem Einsatz an Energie in Form von zeitlichen, finanziellen und personellen Aufwand dahin gebracht werden hätte können. Selbst dann wäre ein solches Szenario in der Regel doch sehr instabil und die damit einher gehenden Auswirkungen wären möglicherweise kaum beherrschbar gewesen.
Weiterlesen: Fallbeispiel 3