von Manfred Jelinski

Die Fragen, die sich praktisch an die Feststellung, jeder könnte PSI-Agent werden, knüpfen, sind viel interessanter als diese Aussage. Gibt es zum Beispiel unterschiedliches Lernverhalten? Wie schnell kann man professioneller Remote Viewer werden? Bin ich nach einem Wochenendkurs Firmenberater? Kann ich es auch aus Büchern lernen?

Remote Viewing ist keine Zauberei, sondern eine sehr innovative Technik, mit den Möglichkeiten des Gehirns umzugehen, „hundert Jahre zu früh“, wie selbst Ingo Swann, der Entdecker der Mechanismen dieser Methode äußerte. Und beim Lernen muss man natürlich berücksichtigen, dass nicht nur jeder Mensch verschieden ist und eine unterschiedliche Verarbeitungsgeschwindigkeit mitbringt, sondern auch, dass ein 40-jähriger Seminarteilnehmer eben 40 Jahre lang nur eine einseitige Wahrnehmung gelernt hat.

Deshalb ist es am Anfang für viele auch etwas anstrengend. Im Gehirn müssen neue Bahnen gelegt werden. Diese müssen auch benutzt werden, um sich dauerhaft zu etablieren.
Man kann tatsächlich erstaunliche sofortige Ergebnisse erzielen. Allerdings benötigt der Organismus auch Zeit, die Informationen zu verarbeiten und sich selbst umzustellen. Daher gründen sich die Angebote der RV-Akademie, die Methode in Schritten und mit Zeitverbrauch zu lernen. Das wird in unserer ungeduldigen Zeit ungern akzeptiert, aber auch bei anderen Lehrgängen in der „normalen Welt“ muss man das berücksichtigen, weil der Organismus eben so ist, wie er ist. Immer wieder habe ich festgestellt, dass für die allermeisten Personen selbst unser für die moderne Welt zusammengeschrumpftes Angebot von insgesamt 6 Tagen zu kurz ist. Um wirklich kompetent mit allen möglichen Themen umzugehen, benötigt man erheblich länger. Jeder normale Beruf benötigt drei Jahre Lehrzeit. Beliebiges Zusammenschrumpfen funktioniert leider nicht.