Exkurs: Spinnenleben – 25. September 2011

RV ist ja bekanntlich nicht alles im Leben.

Ich konnte hier im Haus und vor allem drum herum ein wahres Spinnenparadies bestaunen. Gerade jetzt, wo Spätsommer in Herbst übergeht, krabbelt es aus allen Ecken, um Nahrung und Paarung zu finden.

So ergab es sich, dass jeden Abend vor dem Schlafengehen eine kleine Jagd auf dem Programm stand. Ich bin zwar ein ausgesprochener Tierfreund, habe aber trotzdem etwas dagegen, in der Nacht von hungrigen Stechmücken angezapft zu werden.

So wurde die Fliegenklatsche mein neuer Begleiter. Und nicht zu vergessen die Spinnen, die ihren Teil beitrugen, ein bisschen der lästigen Mücken wegzuessen.

Gestern Abend entdeckte ich in einer Ecke des Zimmers, ein Netz mit einer beachtlichen Zitterspinne. Die hatte, wie ich sehen konnte, schon einiges für mich getan, das Netz war relativ voll.

Ich muss dazu erwähnen, dass ich eine spezielle Bindung zu Spinnen hab. Einst hatte ich panische Angst, später wurde ich quasi zwangsgewöhnt, als ich im Wald in einem Zelt ohne vernünftigen Reißverschluss schlief. Da kam dann nachts alles rein, was sechs bis acht Beine hat und verteilte sich gleichmäßig um mich herum.

Später arbeitete ich dann durch einen Zufall in der arachnologischen Sektion eines Forschungsinstitutes, hegte und pflegte ausgerechnet die größten Spinnen der Welt (Heteropoda maxima).

Vielleicht hatte ich durch diese intensive Verbindung zu den Achtbeinern auch gestern Nacht die ganze Zeit das Gefühl, da ist eine ganz in meiner Nähe. Im Bett muss ich das auch nicht unbedingt haben, deshalb kribbelte es schon überall am Körper bei der Vorstellung. Ich machte erst gar nicht das Licht an, ein altes Durchhalterezept aus den Tagen im kaputten Zelt.

Morgens dann ein kurzer Blick um mich herum und tatsächlich, da saß sie, besser er, an die Wand gepresst auf meinem Bett. Groß, behaart, schwarz und langbeinig, die Hauswinkelspinne in ihrer vollen Pracht.

Meine Fangaktion ging in die Hose und ich befürchtete, dass die Zitterspinne in der Ecke sie erwischt hatte. Die fressen nämlich auch Spinnen, wenn sie sich im Netz verheddern, auch die großen Schwarzen.

Da dachte ich wieder an die Kontaktaufnahme während Remote Viewing Sessions.

Mich würde doch mal interessieren, was die Spinnen so alles erleben und wie sie „denken“.

Das steht nun auf meiner Liste der Wunsch-Targets. Und wird sicher, wenn es soweit ist, meine Verbindung zu den Achtbeinern eines weiteres Mal vertiefen.

Ach ja: letztlich hab ich sie gefunden, die Schwarze, und im Glas wanderte sie raus in die Botanik – ganz weit weg.

Überall sehe ich Targets – 28. September 2011