Das Stufe-3-Prinzip - 16. September 2011

Die ersten beiden Stufen kann ich schon gut durchziehen. Schnell, ohne nachzudenken, ohne Zweifel.

Aber dann. In Stufe 3, der Skizze, wird’s haarig. Ein paar spontane Striche, Kreise und Zacken sind in Ordnung. Der Rahmen ist geschaffen für die Übertragung der Einzeleindrücke.

Doch wohin mit ihnen? Aus irgendeinem Grund fange ich an, nach der passenden Stelle zu suchen. Da sind die drei Sekunden aber lange vorbei, in denen ich mich „spontan“ entscheiden sollte.

Ich erinnere mich noch an eine Session, in der ich es schaffte, eine Farbe in Stufe 3 an die richtige Stelle zu schreiben. Aber nicht einfach in einen Bereich, der passte, sondern eben ganz genau an die Stelle, sogar mit der richtigen Umrandung. Der Moment des Triumphs über meine ewig denkende Hälfte. Warum das nicht immer funktioniert, weiß ich nicht. Denn es würde ja, wenn ich mir selbst die Chance dazu gäbe.

Mein Gott, habe ich schon viel Zeit meines Lebens verdacht. Und immer der neidische Blick auf die lockeren, spontanen Typen von Menschen, die einfach machen. Es wird schon klappen, sagen die. Und es klappt dann auch. Diese Einstellung ist für mich jetzt das „Stufe-3-Prinzip“ geworden. Einfach los, ohne viel Hickhack, ohne Sorgen etwas falsch zu machen, ohne dieses tief sitzende Gefühl, mich oder andere eventuell zu enttäuschen. Und wenn dann mal wirklich etwas am falschen Platz ist, ja meine Güte, dann habe ich wirklich nichts dabei verloren. Sogar im echten Leben darf man Fehler machen, wieso also nicht in einer Übung, auf einem weißen Blatt Papier!

Der Monitor ist schuld - 18.September.2011